Es ist ein Baum und weiter nichts ...
Ute Haese und Torsten Prawitt
Baum. Oder doch nicht Baum? Oder mehr als ein Baum?
Konkrete Figuren, geheimnisvolle Landschaften, abstrakte Malereien oder rein ästhetisch ansprechende Strukturen – was wer weshalb in den Fotografien des Schönberger Fotografen- und Autoren(ehe)paares Ute Haese und Torsten Prawitt unter dem von einem Gedicht Friedrich Hebbels inspirierten Titel „Es ist ein Baum und weiter nichts …“ erblickt, bleibt letztlich eine individuelle Frage.
Unterschiedliche, von den jeweiligen Holzarten und Verwitterungsgraden abhängige Oberflächen, zusätzlich geprägt von Saftkanälen, Fäulnisstellen, Fraßgängen und Einschlüssen als natürliche Einflüsse, schaffen dabei genauso wie menschengemachte Sägespuren eine enorme farbliche und strukturelle Vielfalt. Dabei kann man sich der Faszination dieser meist gar nicht zur Kenntnis genommenen kleinsten Ansichten und Ausschnitte kaum entziehen.
Dazu trägt auch die zweifellos ungewöhnliche Titelgebung bei: Sie stellt einerseits lediglich ein erstes Assoziations-Angebot dar und will zur ebenso spontanen wie kritischen Überprüfung dieser „Aussage“ anregen. Gleichzeitig soll jedoch durch den auch häufig durchschimmernden ironischen Klang ein lockeres, unverkrampftes Herangehen mit eigenen, möglicherweise ganz anders gelagerten Interpretationsversuchen ermöglicht werden.
Ute Haese und Torsten Prawitt leben und arbeiten am Schönberger Strand bei Kiel.