Martin Stock
Fotografie
Das Meer - der Himmel - dazwischen eine imaginäre Grenze: der Horizont. Eine Linie die verbindet und trennt. Eine Grenze zwischen oben und unten, zwischen himmlischem und irdischem, eine Trennlinie, ein strukturierender Strich in der Landschaft.
Die Weite - am Himmel wie am Meer. Die Dominanz des gewaltigen Himmels ist es, die dieser Landschaft eine scheinbare Unendlichkeit verleiht.
Diese Küste - die unscharfen Trennlinie zwischen Land und Meer, die das Feste und das Flüssige voneinander trennt. Sie ist einem täglichen Wandel unterworfen. Mal ist es graugrün schimmerndes Meer, mal ausgedehnter, von Prielen durchzogener Meeresboden. Mit jeder Tide zeichnen Wellen und Gezeiten magische Muster und dynamische Strukturen in den Meeresboden. Diese organischen Formen regen unsere Fantasie an. Eine Landschaft, die neugierig macht.
Das Wattenmeer zu fotografieren ist eine besondere Auseinandersetzung mit der Natur. Die Konzentration auf das Charakteristische, die feinfühlige Wiedergabe von mal zarten, mal kräftigen Lichtstimmungen und das Herausarbeiten der besonderen Stimmungen der Landschaft sind immer wieder eine Herausforderung. Ich möchte mit meinen Fotografien die Sehnsucht nach dem Meer wecken, damit wir den Herzschlag der Wildnis in der Wattenmeernatur erfahren können.